Die Magnetschwebebahn – der schnellste Zug der Welt
Die Magnetschwebebahn sorgt seit Jahren auch außerhalb von Forschungskreisen für Schlagzeilen. Dabei sorgen nicht nur damit erreichbaren Geschwindigkeiten von nunmehr über 600 km/h weltweit für Begeisterung, sondern auch die Tatsache, dass sie, von einem Magnetfeld getragen, buchstäblich schwebt.
Das Sytem ist dabei ein recht einfaches. Je nach Bauart wird durch Magnetfelder an den Schienen Anziehungskraft erzeugt. Beim Elektromagnetischen geschieht dies durch Gleichstrom. Dadurch entsteht ein Luftspalt, der die Bahn nach oben hebt. Zur größeren Stabilität umgreift das Fahrwerk die Fahrbahn (sog. Transrapid-System)
Im Gegensatz dazu werden bei der Elektro-dynamischen Methode magnetische Wechselfelder erzeugt, die in den entgegengesetzten, nichtmagnetischen Leitern, Wirbelströme hervorrufen, was dann zu einer Abstoßung und zum Schweben der Bahn führt.
An sich sind die „Schwebebahnen“ nichts Neues. Bereits seit 1971 wird an dieser neuartigen Bauweise für Züge geforscht, und ebenso lange finden schon Versuche statt, diese Ultraschallgeschwindigkeitszüge in den normalen Personenverkehr einzubauen. Erst in den letzten 20 Jahren sind allerdings bedeutende Fortschritte gelungen.
Geschwindigkeitsrekord in Japan
Japanische Forscher gehören neben den deutschen schon seit 1962 zu den Pionieren in dem Gebiet der magnetischen Schwebebahn. Während in Deutschland mit der TR-Reihe erstmals 1971 ein schnelles Modell (damals 164 km/h) erprobt wurde, kam auf japanischer Seit ein Jahr später erstmals der JR-Maglev (heute bekannt als „Chūō-Shinkansen“) zum Einsatz, der damals aber nur bescheidene 60 km/h erreichte. Parallel dazu entwickelten die japanischen Forscher die elektromagnetische HSST-Reihe, die aus physikalischen Gründen aber nicht an die Geschwindigkeiten des JR-Maglev herankommt.
Während das deutsche Modell TR-07 1993 mit 450 km/h seine Allzeitbestmarke erreichte, schaffte es der JR-Maglev ML500 bereits 1979 auf 517 km/h.
Seit 1994 verbesserten die japanischen Forscher mit der JR-Maglev – bzw. Shinkansen-Reihe kontinuierlich der Geschwindigkeitsrekorde und übertrafen bei einer Testfahrt mit Japan 603 km/h erstmals die Grenze von 600 km/h.
Vor- und Nachteile der Magnetschwebebahn
Durch ihre langgezogene Bauweise (die sogenannte Langstator-Bauweise), verringert sich beim elektrondynamischen System (EDS) im Vergleich zu den strombetriebenen Zügen der Luftwiderstand. Dadurch wird er energieeffizienter und leiser.
Da die Schwebebahn elektromagnetisch an die Schienen gebunden ist, ist ein Entgleisen nicht möglich und die Sicherheit der Passagiere zu jeder Zeit und auch bei hohen Geschwindigkeiten gewährleistet. Zudem ist kein Fahrer von Nöten.
Da der Zug die Schienen zudem nie berührt, ist keine Gleiswartung nötig.
Großer Nachteil ist, dass die Magnetschwebebahn nicht in Straßensysteme integrierbar und lediglich mit Hilfe aufwendiger elektrodynamischer bzw. elektromagnetischer Konstruktionen betrieben werden kann.
Zudem erreicht sie hohe Geschwindigkeiten, dass das Herunterfahren der Geschwindigkeit eine gewisse Zeit erfordert, weswegen die Bahn nur zwischen langen Strecken fahren kann.